Zu viel Glück auf einmal by Jørn Riel
Autor:Jørn Riel [Riel, Jørn]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Arktis, Dänemark, Grönland
Herausgeber: Unionsverlag
veröffentlicht: 2015-11-21T16:00:00+00:00
Der Hund, der verstummte
Hunde, die zu Zeiten der Kompanie nördlich des 71. Breitengrades liefen, waren als Rasse einzigartig unter sämtlichen Arten der Raubtierfamilie Canidae.
Den Stamm dieses nordostgrönländischen Hundebestandes bildeten einige Schäferhunde, ein Barsoi-Windhund, eine englische Bulldogge und zwei Königspudel, die Schwestern waren. Was darüber hinaus zur Küste kam, fiel dem ersten Winter zum Opfer.
Erst einige Jahre nach der Gründung der Kompanie bestand die Möglichkeit, Exemplare aus einheimischen Zugtieren einzuführen, die ostgrönländischen Eskimohunde, und man kann ohne Übertreibung behaupten, dass das Resultat dieser Rassenvermischung ein glücklicher und beispielloser Erfolg in der Geschichte der arktischen Schlittenhunde war.
Das Verhältnis zwischen einem Jäger und seinen Hunden ist meistens das allerbeste. Und das Verhältnis zwischen Jäger und seinem besten Hund ist warm und sehr herzlich. Der Jäger braucht seine Tiere nicht nur bei der täglichen Arbeit, sondern auch für die Geselligkeit.
Unzählige Hundegeschichten kursieren in der Arktis, und etliche werden von Sibirien bis Ostgrönland fast gleich lautend erzählt. Vielleicht deshalb, weil die Fänger Männer gleicher Natur sind und die Verschiedenheiten unter den Hunden nicht so groß sind, wie es von den meisten Hundeliebhabern behauptet wird.
Fjordur hatte fünf Hunde. Vier von ihnen mochte er gern; er fütterte sie gut, sorgte immer zuerst für sie, dann für sich selbst, sprach mit ihnen, nahm sie liebevoll bei den Ohren und zauste sie und pflegte sie besorgt, wenn sie verletzt oder krank waren. Den fünften Hund liebte er. Es war eine Hündin; sie hieß Miss Dietrich, weil sie die anmutigsten Läufe hatte. Er hatte sie von Mads Madsen bei einem Neujahrsfest geschenkt bekommen, als dieser stark betrunken war.
Miss Dietrich war sehr schön. Ihre Mutter war eine Mischung aus jener Barsoi-Windhündin, die zu einer späten Nachtstunde aus Ordrup entführt worden war, und einem dickpelzigen Eskimohund aus Scoresbysund. Der Vater war zu einem Drittel Königspudel und zu zwei Dritteln Merquijoq, welches eine langhaarige Abart des Grönlandhundes ist.
Sie war groß und schlank mit schön geschwungenem Rücken, und sie hatte einen langen, leicht dreieckigen Kopf mit intelligenten braunen Augen. Ihre Schönheit war so augenfällig, dass niemand Fjordur widersprach, wenn dieser darauf hinwies. Vor allem wies er auf den wunderschönen und sprechenden Schwanz hin.
Miss Dietrich besaß Privilegien in Hauna. Sie schlief nachts in der Stube, fraß aus eigenem Napf beim Herd und, so behauptete Fjordur, unterhielt sich abends mit ihrem Herrn. Es herrschte zwischen beiden ein Verständnis, das offensichtlich weit über die natürlichen Grenzen hinausging, und die anderen Jäger an der Küste bekamen nach und nach den Eindruck, dass die beiden wirklich miteinander reden konnten. Sie verstand seine Sprache, er ihre, ohne dass sie überhaupt eine gemeinsame Sprache hatten. Fjordur redete so, wie er es schon immer getan hatte, und Miss Dietrich gebrauchte ihren Schwanz, ihr natürliches Ausdrucksmittel. Und so konnten sie fast alles diskutieren.
Auf den Touren zu den Fallen war Miss Dietrich der Führhund des Gespanns. Sie hatte die längste Leine, und die anderen Hunde folgten ihr blind. Fjordur berichtete, wenn er ihr am Morgen vor dem Start erzählte, wo es hingehen solle, dann konnte er sich ruhig auf den Schlitten legen und weiterschlafen oder stricken, was seine volle Konzentration erforderte: Miss Dietrich würde den Weg schon finden.
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